Genetischer Fingerabdruck

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Der genetische Fingerabdruck ist ein molekulargenetisches Verfahren und findet Anwendung in der Kriminalistik und bei Vaterschaftsnachweisen. Es ist der Vergleich charakteristischer DNA-Bandenmuster und erlaubt eindeutige Aussagen. Es gibt zwei verschieden Vorgehensweisen bei diesem Verfahren, dass eine ist die RFLP-Methode und die zweit Vorgehensweise ist die STR-Methode. Beide werden im Folgenden erklärt.

Die RFLP-Methode beruht auf der Tatsache, dass sich Menschen auch im nicht codierenden Intronbereich der DNA unterscheiden, dies ist die Folge von Mutationen erheblicher Sequenzunterschiede (Polymorphismus). Die Unterschiede betreffen auch die Schnittstellen, an denen die Restriktionsenzyme schneiden. Schneidet man also die DNA verschiedener Individuen mit denselben Restriktionsenzymen, so stellt man fest, dass die entstehenden DNA-Fragmente eine unterschiedliche Länge aufweisen. Es entsteht also ein Restriktions-Fragmentlängen-Polymorphismus, also ein RFLP. Die Fragmente werden durch die Gelelektrophorese getrennt und autoradiographisch sichtbar gemacht. Das in der Gelelektrophorese entstehende Bandenmuster ist charakteristisch für jedes Individuum.

Die zweite Methode ist die STR-Methode. Das ist die heute ausschließlich angewandte Methode, denn sie beruht auf der Tatsache, dass sich bestimmte Sequenzen im nicht codierten Bereich der DNA tandemartig wiederholen (repetitive Sequenzen von 2-7 Basenpaaren nennt man short tandem repeats (STR)). Diese STRs haben eine sehr hohe Mutationsrate und unterliegen nicht der Selektion, die Anzahl dieser variiert von Individuum zu Individuum. Die Kombination mehrerer STR-Genorte ist das individuelle Allelmuster. Zum Ablauf kann man sagen, dass zunächst die DNA isoliert wird (Isolation), anschließend werden relevante STR-Genorte mittels floureszenzmarkierter Primer über die PCR (Polymerasekettenreaktion) vervielfältigt. Durch die Gelelektrophorese werden die STRs aufgetrennt und mithilfe eines Scanners, der Signale der floureszierenden Fragmente erfasst, visualisiert und somit kann man die Ergebnisse der Auftrennung sehen.

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